Das erste Buch der Schöpfung

1. Von der Entstehung der Welt

(Nach der Überlieferung des Heiligen Marnatel von Fraggnis, Hochgeweihter des Yark-Ordens, um 200 v.Th.)

Am Anfang waren nur Kälte und Hitze. Im Norden, in Avelsheim, Frost und Nebel und im Süden, in Hollnisheim, ein Meer von lodernden Flammen. Zwischen ihnen war nichts, nur eine gewaltige Schlucht mit Namen Garnadaar. Hier sollte alles seinen Anfang nehmen. In der Begegnung zwischen Eis und Feuer begann der Schnee zu schmelzen und geformt von der Kälte und von der Hitze zum Leben erweckt, entstand Ortan, der Urvater allen Seins.
Doch er war allein, ihn verlangte es nach einer Gefährtin und so erschuf er aus dem schmelzenden Eis eine Frau, Sorda, die Urgöttin. Und überreichliche Milch floß aus ihrem gewaltigen Busen und diente ihnen als Nahrung. Sie zeugten viele Kinder, der erste war Thalos, dann kamen Portaron, Delanee, Solona und es folgten viele weitere.
Aus einem Eisblock, der von Sordas Milch umspült wurde, entstand Irmin, der erste Riese. Beseelt durch ihre Milch nahm sie ihn als ihren Sohn an. Er bekam Kinder mit sich selbst. Als er schlief fing er an zu schwitzen und aus den Tropfen seines Schweißes wuchsen ihm Kinder. Von seiner rechten Seite die männlichen und von seiner linken Seite die weiblichen. Das war der Ursprung der Irminsan, die wir Trolle und Riesen nennen. Sie lebten lange Zeit in Frieden zusammen mit den Göttern und zeugten viele Kinder.
Eines Tages aber entflammte Streit zwischen Portaron und Irmin und es kam zum Kampf. Sorda wollte den Streit zwischen ihren Söhnen schlichten und ging dazwischen, als Irmin Feuer aus Hollnisheim und Eis aus Avelsheim auf Portaron schleuderte. So wurde die Urgöttin dahingerafft. Die Götter erzürnten über den Tod ihrer Mutter und griffen in den Kampf gegen Irmin ein, bis außer dessen Herz nichts mehr von ihm übrig blieb. Nun schlugen aber die Irminsan zurück, um den Tod ihres Vaters zu rächen. Es tobte eine gewaltige Schlacht und nur wenige Götter und noch weniger Trolle und Riesen hielten sich heraus. Unter den Wenigen waren Thalos, Kiatrix, eine Tochter und Yark, der jüngste Sohn von Ortan und Sorda, und Letho, die älteste Tochter Irmins. Im Verlauf des Krieges der Irminsan gegen die Aarngaar, das Göttergeschlecht, starben viele auf beiden Seiten, ohne daß eine Entscheidung abzusehen war. Yark sah, daß das Blutvergießen beendet werden mußte. Er besprach sich mit den anderen und Thalos, der Erstgeborene, entschied, daß Yark zu Ortan gehen sollte, um ihn um Hilfe zu bitten. Der Urvater allein hatte die Macht, den Krieg zu beenden. Also ging Yark zu seinem Vater, der seit dem Tode Sordas trauerte, und sprach:
"Oh mächtiger Vater, Herr über alles Lebendige, Herr über alles Unbelebte, bitte höre mich an. Deine Frau, unsere Mutter wurde einst getötet und so begann ein Krieg zwischen Deinen Kindern. Viele von ihnen sind nun tot und es sterben immer mehr. Nur Du allein hast die Macht, das sinnlose Sterben zu beenden. Ich sehe, wie Dein Schmerz mit jedem Tod eines Deiner Nachkommen größer wird. Bitte greif in diesen Kampf ein und beende das Morden, bevor wir alle vernichtet sind."
Ortan hörte seinen Sohn an, dann sah er auf das Schlachtfeld. Unzählige Aarngaar und ebensoviele Irminsan lagen dort, sie waren tot. Doch auf den Toten kämpften die anderen weiter. Längst hatten sie vergessen, warum sie kämpften, sie schlugen sich nur noch um des Kämpfens willen. In Ortan wuchs die Trauer über die Gefallenen, doch auch die Wut über das sinnlose Töten. Er erhob sich, holte aus und mit einem Hieb zerschlug er das Schlachtfeld, so daß die Kämpfenden in alle Richtungen geschleudert wurden. Verwirrt blieben sie für einen Augenblick regungslos liegen. Yark nutzte diesen Moment der Ruhe und braute ein Elixier der Erkenntnis, in das er seinen Geist einhauchte. Thalos gab dem Gebräu die Kraft der Gerechtigkeit, Letho ließ ihre gesamte Trauer hineinströmen und Kiatrix verlieh ihm eine heilende Wirkung. Als das Elixier fertig war besprengte Yark die Überlebenden des Krieges damit. Die ehemals Kämpfenden waren erschrocken, denn nun sahen sie, was sie angerichtet hatten und erkannten ihr falsches Verhalten. Sie betrauerten die Toten und schließlich schlossen sich ihre Wunden. Letho kümmerte sich nun um die Toten. Sie sammelte sie ein und legte sie in die Schlucht Garnadaar, alle bis auf Sorda. Sorda wurde von Ortan über die Schlucht gelegt und so erschuf er aus ihrem Körper die Welt. Ihr Blut wurde zum Meer. Ihr Fleisch zur Erde. Ihre Gebeine zu Gebirgen und Klippen. Ihre Haare zu Bäumen, Gras und allen anderen Pflanzen. Ihr Gehirn warf Ortan in die Luft und so entstanden die Wolken. Ihre Schädeldecke wurde der Himmel, den Ortan wie eine Kuppel über alles Erschaffene stülpte. Irmins Herz wurde in die Mitte der Welt auf den höchsten Berg gelegt und aus ihm wuchs ein mächtiger Baum, der Irminsul, der fortan das Himmelsgewölbe abstüzte und als Mahnung an die Götter diente, niemals wieder Krieg gegeneinander zu führen.
Nachdem alles getan war, sah sich Ortan die neu erschaffene Welt an und ihm flossen Tränen der Freude über seine Wangen. Aus diesen Tränen entstanden die Flüsse und Seen, die nun den Pflanzen als Nahrung dienten.
Ortan war müde und wollte sich zur Ruhe legen. Damit zukünftige Streitigkeiten zwischen den Göttern nicht wieder Blutvergießen nach sich zieht, benannte er Thalos, seinen erstgeborenen Sohn, als obersten Richter und Fürst über alle anderen Götter. Letho wies er an, das Reich der Toten zu beherrschen. Dann legte er sich nieder, um ewig zu ruhen. Und im Schlaf träumt er und seine Träume durchziehen die Welt mit Magie. So bekam alles Ziel und Sinn.


2. Die Erschaffung der Menschen

(Fragmentarische Niederschrift einer Predigt des großen Tilmaan. Der Text konnte über
die dunkle Zeit der Djaktaar - Herrschaft gerettet werden.)

(...) und so begab es sich, daß Yark und Delanee über die Erde lustwandelten. Himmel und Erde waren erschaffen, das Meer wogte in seinen Ufern, und die Fische spielten durch die Fluten. In den Lüften sangen die Vögel und die Feste wimmelte von Tieren. Aber sie sahen, daß es an Geschöpfen fehlte, in deren Leib der Geist Wohnung nehmen und von ihm aus die Welt beherrschen könnte.
Yark und Delanee, Kinder von Ortan und Sorda, wußten, daß im Boden unter ihren Füßen der Same des Himmels vielfach schlummerte. Sie nahmen deshalb vom Ton auf, befeuchteten ihn und formten daraus den Menschen. Yark formte den Mann nach seinem Ebenbild und Delanee die Frau nach ihrem Ebenbild. Um die Erdklumpen zu beleben, nahmen sie gute und schlechte Eigenschaften der Tiere und senkten sie in die Brust der Irdischen. Delanee hauchte ihnen die Fähigkeit der Liebe ein und Yark befeuchtete deren Haupt mit seinem Elixier, so daß sie beherrschen die Fähigkeit, sich und ihre Umgebung zu erkennen.
So entstanden die ersten Menschen und füllten bald vielfältig die Erde. Jetzt aber wurden die Götter auf das Menschenvolk aufmerksam. Sie verlangten Verehrung für den Schutz, den sie ihm willig angedeihen ließen. Von Thalos wurde ein Tag der Begegnung zwischen Himmlischen und Irdischen bestimmt, um die Rechte der Menschen zu bestimmen. Bei dieser Versammlung erschien Yark als Anwalt seiner Geschöpfe, um dafür zu sorgen, daß für die übernommenen Schutzämter die Götter den Sterblichen nicht allzu viele Pflichten auferlegten. Als Anwalt der Götter trat Naahl auf, der allwissende Gott. Vom Verlauf der Versammlung ist leider vieles in Vergessenheit geraten. Doch das vom obersten Richter Thalos erlassene Urteil ist noch bekannt, wie es Naahl verkündete:
"Ein jeder Mensch hat an jedem Tag von jeder Nahrung, die er zu sich nehme einen Teil den Göttern zu opfern! (...) Die Götter erwählen sich unter den Irdischen ihre Diener, die (...) ihr Leben den Göttern widmen! (...) Den Göttern sind Tempel zu bauen (...) und die Götter sind zu preisen! Die Menschen haben den zehnten Teil ihres irdischen Besitzes (...) an die Diener der Himmlischen abzutreten! (...)"
Das Urteil war gerecht, da Thalos es gesprochen hatte. (...) Von nun an konnten die Götter sich an den Menschen erfreuen (...) und die Menschen erfreuten sich an dem (...) von den Göttern beschützten Leben.


3. Die kurze Geschichte der Zeit

(Nach der Überlieferung des Heiligen Hal von Tarnag, Hochgeweihter des Thalos-Ordens, um 80 v.Th.)

Am Anfang gab es keine Zeit, alles stand seltsam still. Doch die Götter gaben der Riesin Nacht und ihrem Sohn Tag jeweils ein Pferd und einen Wagen und setzten sie an den Himmel, so daß sie um die Welt fahren konnten. Mit dem Wechsel zwischen Tag und Nacht begann nun die Zeitrechnung.
Doch der Tag und die Nacht waren nur schwer zu unterscheiden. Die Lebewesen auf Erden sollten erkennen, wann der Tag und die Nacht beginnen und enden. Also nahm Thalos, der Götterfürst, Feuer aus Hollnisheim und formte aus ihnen die Sonne. Aus weiteren Funken erschuf er einen Schwarm von Raben, die die Sonne am Tage über den Himmel ziehen. Da die Sonne für die Raben sehr schwer ist, können sie sie nicht immer in der gleichen Höhe über den Himmel ziehen. Die Zeit vom dem einen höchsten Stand der Sonne bis zum nächsten dauert genau ein Jahr, ein Thaloslauf.
Die Göttin Lunalis nahm Eis aus Avelsheim und formte aus ihnen den Mond. Eine Wölfin, geschaffen aus Eis, trägt den Mond über den Nachthimmel. Sie ernährt sich von ihm, so daß dieser immer kleiner wird. Sobald die Wölfin ihn aufgefressen hat, ist ihr Hunger gestillt und der Mond regeneriert sich wieder. Die Dauer von einem Vollmond bis zum nächsten dauert genau einen Monat, einen Lunalislauf.
Nun konnten die Wesen auf Erden die Nacht von dem Tag und den Tag von der Nacht unterscheiden. Aber Thalos sah, daß die Menschen auch den Tag und die Nacht noch weiter einteilen müssen, um ihr Tagewerk zu verrichten. Da befahl er Kerum, dem Gott des Handwerks, den Menschen ein Werkzeug zu geben, mit dem die Menschen den Tag und die Nacht unterteilen können. Kerum überlegte lange ob dieser schweren Aufgabe. Er fragte Naahl, dem Gott des Wissens, nach Rat. Dieser empfahl ihm, eine Flasche aus Glas mit feinem Sand zu füllen und die Enden sorgfältig zu verschließen. Die Flasche aber müsse sich in der Mitte verjüngen, so daß der Sand genau einen Tag und eine Nacht braucht, um von einer Hälfte der Flasche in die andere zu fließen. Für den Gott des Handwerks war es leicht, dieses Werkzeug der Zeit herzustellen. Als es fertig war stellte er es in den ersten Tempel des Thalos und befahl den besten Handwerkern unter den Menschen, sein Glas der Zeit nachzubauen und in jedem Tempel eines aufzustellen.
Rea, die Göttin des Ackerbaus, hörte oft Klagen von den Bauern, da sie nicht wußten, wann sie die Saat auszubringen hatten, damit die Früchte des Feldes ihnen eine Reiche Ernte einbringen würden. Da bat sie den Götterfürsten, ihr zu helfen. Thalos befahl den Riesen Frühling, Sommer, Herbst und Winter immer einen Teil eines Jahres auf Erden zu wandeln. So entstanden die Jahreszeiten.


4. Vom Aufbau der Welt

(Text eines unbekannten Meisters)

Die Welt, wie sie Ortan erschaffen hat ist rund. Sie ist, wie die Jahresringe der Weltenesche. Ganz außen wogt das große Weltenmeer. Es umschließt alles was war, alles was ist und alles was sein wird. Dort ist keine Zeit, kein Sein und kein Nichtsein. Es wird nie einem sterblichen Wesen gelingen, dort hinzugelangen, weil es dirt nicht existiert, und nur wenige Götter haben es jemals gewagt, das Weltenmeer zu bereisen.
Innen schließ sich Riesenheim an, die Wohnstätte der Riesen und Trolle, die sich nicht an den Frieden zwischen Aarngaar und Irminsan halten wollten. Es herrschen hier Dunkelheit und unheimliche Kräfte, denn dies ist auch der Ursprung aller daimonischen Mächte. Nur wenige große Helden der alten Zeit wagten, das Land zu bereisen und selbst die Götter vermeiden es, dorthin zu gehen. Nur Portaron bereist auf seinen Fahrten oft das Land der Riesen, um große Schlachten zu schlagen.
Riesenheim schließt sich der Ort an, den wir Erden nennen. An seiner Grenze haben die Götter zum Schutz der Irdischen einen gewaltigen Wall errichtet:
Nach dem Delanee und Yark die Menschen erschufen, sahen sie ihre Geschöpfe zahlreichen Gefahren aus Riesenheim ausgesetzt. Sie baten die anderen Götter ihnen zu helfen, bei der Errichtung eines Walls, wider die Riesen und Daimonen. Da auch Thalos ein Freund der Menschen war, bestimmte er, die Erde möge sich am Rand erheben, so hoch, daß sie von keinem Riesen zu überwinden sei. Malna ließ Pflanzen auf dem Wall wachsen, die den Riesen mögliche Wege versperren sollten. Naahl ließ seinen Wagen anspannen, fuhr den Wall entlang und erschuf eine magische Grenze, die kein Daimon durchschreiten konnte. Tallnir ließ einen breiten Graben schaffen, in dem er sein Feuer lodern ließ. Fenngaar ließ seine fünf Winde Wachen aufstellen, die mit der Kraft der Stürme jeden am Überqueren hindern sollen. Kurna, eine Tochter Vangas und Führerin der 42 Hennso, wurde als Hüterin des Walls bestimmt. Und immer, wenn ein Riese den Wall zu überwinden sucht, stürzt sie sich mit ihrem Heer auf ihn, um ihn zu zerschmettern. Yark und Delanee schließlich hauchten dem Wall eine Aura von Liebe und Frieden ein, die den dunklen Wesen jeglichen Wusch der Zerstörung nehmen solle, sobald sie sich ihm nähern. Damit waren die Irdischen vor den Gefahren Riesenheims gut geschützt. Doch manchem dunklen Magus gelingt es von Zeit zu Zeit, mit den Daimonen Kontakt aufzunehmen und ein Tor in unsere Welt zu öffnen.
Unter der Erde befindet sich das Reich der Letho, Garnagaar. Die riesige Schlucht, in der einst Nichts war, ist seit dem großen Götterkrieg der Ort, an den die Toten kommen. Es ist ein finst'rer Ort, in den niemals ein Lichtstrahl fällt. Jeder Irdische und jeder Überirdische, der nicht im Heldenhaften Kampf stirbt, kehrt ein in dieses Reich. Es führt nur ein einziger Weg hinein und kein Sterblicher kann diesen Weg beschreiten, so lange sein Herz noch schlägt. Der Weg führt tief in die Erde und an dessen Ende befindet sich eine Brücke. Wer diese Brücke überquert, kann bis zum Ende allen Seins nicht mehr zurück. Darüber wacht Kudrun, ein Riesenweib und die Tochter Lethos.
Obwohl die Existenz in dieser Finsternis nicht mit dem ausschweifenden Leben in Aargos zu vergleichen ist, ist es für diejenigen unter den Irdischen, die ein gottesfürchtiges Leben geführt haben nicht von Qualen bestimmt. Letho ließ es zu, daß die Götter für diejenigen, die sich durch besondere Taten und tiefe Gläubigkeit unter den Menschen hervortaten, ein Reich erschufen, in dem die Gestorbenen keinen Mangel an den Genüssen der Welt zu leiden haben. Für die anderen jedoch hat Letho auch nicht einen Hauch an Mitleid übrig. Sie müssen die ganze Zeit schwerste Arbeiten ausführen oder Folterungen von ärgsten Grausamkeiten ertragen. Die Geschichte des Bramir von Galdahar soll den Sündigen als Warnung dienen:
Bramir von Galdahar war zu Lebzeiten ein wohlhabener Mann, der so vom Geiz zerfressen, daß er seiner Frau und seinen Kinder von Tag zu Tag weniger zu speisen gab, bis sie eines Tages verhungerten, er selber jedoch nur besten Braten und feinsten Wein in großen Mengen zu sich nahm. Als er schließlich starb und nach Garnagaar einkehrte, bestimmte Letho, daß er bis zu Ende der Zeit knietief in einem See aus klarstem, erfrischendem Wasser stehen muß, über ihm ein Baum mit köstlichen Äpfeln. Doch wenn er sich bückt, um zu trinken, geht das Wasser zurück, und wenn er sich streckt, um zu essen, wächst der Baum, so daß die Äpfel unerreichbar sind. Er leidet Qualen und stirbt ewig an Hunger und Durst und wird nie erlöst werden, da er schon tot ist.
Doch wo ist der Sitz der Aarngaar und Irminsan? Sie leben in Mesgahd, einem Reich zwischen der Erde und dem Himmelsgewölbe. Es ist eine Gewaltige Burg, mit Türmen aus purem Gold. Hohe Mauern umgeben Mesgahd, eingehült in Wolken; in der Mitte erhebt sich der Irminsul, dessen Krone die Himmelskuppel stützt. Wer den Weg nach Mesgahd gehen will, muß über den Regenbogen und durch das Thalostor schreiten. Am Tor wacht Kem, ein riesiger Wolf mit Adlerschwingen. Er kann den Wesen direkt ins Herz sehen und weiß daher, was ihr Begehr ist und ob sie die heiligen Hallen betreten dürfen. Jeder der Götter hat in Mesgahd seine eigene Burg, sein Reich. Einen besonderen Ort stellt das Reich Mjaras dar: Aargos. Dies ist das Reich der toten Helden; hier kommt nur her, wer in glorreichem Kampf für eine göttergefällige Sache sein Leben gelassen. Den ganzen Tag können die Helden Schlachten schlagen, und wer niedergestreckt wird, steht Abends wieder auf, um mit den Göttern und den anderen Helden ein ausgelassenes Gelage zu feiern. Es gibt dort nur feinstes Wildbret und viele Fässer mit Met und erlesenen Bränden.
Dann gibt es in der Welt noch einige Globule, in denen Feenwesen und Geister hausen. Sie sind nur mit magischen Kräften erreichbar, liegen sie doch nicht an bestimmten Orten, sondern schweben losgelöst von der restlichen Welt wie Wolken umher. Irdischen mag es kaum gelingen, sie zu sehen, da sie für die meisten nicht sichtbar sind.

So ist die Welt beschaffen, wie Ortan sie errichtet hat und wie Ortan sie am Ende der Zeit wieder vernichten wird.